Geschichte

Zur Vorgeschichte
des städtischen Sophie-Scholl-Gymnasiums
Anfang des 20. Jahrhunderts war es keineswegs selbstverständlich, dass Mädchen eine Höhere Schule besuchten und das Abitur machten. In München gab es damals an öffentlichen Höheren Schulen für Mädchen nur das städtische Luisengymnasium und das städtische St.-Anna-Gymnasium. Vorwiegend private Trägerschaften kirchlicher, weltanschaulicher oder reformpädagogischer Prägung nahmen sich der Mädchenbildung an. Im Dritten Reich waren Privatschulen nicht mehr erwünscht. So übernahm die Stadt München 1939 eine Reihe privater Mädchenschulen und wandelte sie in öffentlichen Höheren Schulen um.

Auch das Sophie ist ursprünglich aus solchen Privatschulen hervorgegangen. Ein „Geburtsdatum“ ist allerdings nicht sicher festzustellen. Hinweise führen zurück zu den verschiedensten Gebäuden und Institutionen.
So wurde am 1. April 1939 die beiden Lyzeen „Roscher“ und das „Lyzeum an der Franz-Josef-Straße“ als städtische Schule „Am Königsplatz“ zusammengefasst. Sie war anfangs noch ein 6-klassiges Lyzeum, später wurde eine 8-klassige „Oberrealschule“ aufgebaut, d.h. ein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium.

In den unruhigen Kriegszeiten machte die Schule so manchen Ortswechsel mit:  eines ihrer Häuser in der Luisenstraße wurde vom Militär beschlagnahmt, ein anderes durch Bomben zerstört. Schließlich kam die Schule 1944 in ein Gebäude der evangelischen Kreuzkirche in der Hiltenspergerstraße. Diese Schule bildet die eine Wurzel des heutigen Sophies.
Die andere Wurzel des Sophies ist die private, aber staatliche anerkannte „Herrmann-Bezzel-Schule“, die seit dem 11. April 1929 in der Tengstrasse bestand. Als staatlich anerkanntes privates „Evangelische Mädchenlyzeum mit realer Progymnasialabteilung“ war die Lyzeum mit allen Rechten einer öffentlichen Schule ausgestattet und bereitete zunächst nur auf den Übertritt in die Oberstufe eines Gymnasiums vor.

In den 30er Jahren führte die Herrmann-Bezzel-Schule eine Reihe neuer Schultypen ein: 1932 das grundständige Realgymnasium mit Latein als erster Fremdsprache, 1935 eine dreijährige Frauenschule, die 1939 durch die 8-klassige Mädchenoberschule in der sprachlichen und hauswirtschaftlichen Form ersetzt wurde.

Während der Nazi-Herrschaft konnte die Schule ihren Charakter als evangelische Privatschule nicht bewahren und wurde 1941 durch Verfügung des Kultusministeriums in die „Städtische Oberschule für Mädchen an der Tengstrasse“ umgewandelt. Die wegen ihres großen Ausbildungsangebots attraktive Schule wuchs schnell und belegte zusätzliche Räume in der Hiltenspergerstraße, wo auch 1944 die „Mädchenoberrealschule am Königsplatz“ Zuflucht fand. Bei Luftangriffen am 12. Juli 1944 wurden die Gebäude beider Schulen total zerstört. Sie wurden mit dem größeren Teil ihrer Klassen in das Schulhaus „An der alten Heide“ verlegt.

Während der Nazi-Herrschaft konnte die Schule ihren Charakter als evangelische Privatschule nicht bewahren und wurde 1941 durch Verfügung des Kultusministeriums in die „Städtische Oberschule für Mädchen an der Tengstrasse“ umgewandelt. Die wegen ihres großen Ausbildungsangebots attraktive Schule wuchs schnell und belegte zusätzliche Räume in der Hiltenspergerstraße, wo auch 1944 die „Mädchenoberrealschule am Königsplatz“ Zuflucht fand. Bei Luftangriffen am 12. Juli 1944 wurden die Gebäude beider Schulen total zerstört. Sie wurden mit den größeren Teil ihrer Klassen in das Schulhaus „An der alten Heide“ verlegt.

Nach Kriegsende und nach monatelanger Unterbrechung des Schulbetriebs wurde 1945 die Schule „Am Königsplatz“ mit der „Oberschule an der Tengstrasse“ zum Mädchengymnasium München-Nord unter der Leitung von Fritz Doerfler zusammengefasst. Von 1945 bis 1961 fristete die Schule ihr Dasein als Gast in sieben verschiedenen Schulhäusern, darunter auch in den beiden Volkschulen an der Simmenstraße und der Wilhelmstraße.
Frau Dr. Köberlin, die erste Schulleiterin des Sophies, sah es als ihre vordringlichste Aufgabe, für die „Schule ohne Heimat“, wie sie es nannte, ein neues Gebäude zu erkämpfen. 1961/1962 war es dann soweit. Nach der Übergabe des Schulgebäudes an der Karl-Theodor-Straße erhielt das bisherige „Mädchengymnasium München-Nord“ den Namen „Sophie-Scholl-Gymnasium“ und es zählt mit seiner Weitläufigkeit, seiner Lage im Grünen, seiner Sauberkeit und seiner hellen und freundlichen Atmosphäre zu den schönsten Gymnasien in München.

Zusammengefasst von Frau Johanna Mehler, ehem. Direktorin am Sophie-Scholl-Gymnasium, nach einem Artikel der ehemaligen Fachbetreuerin für Geschichte, Frau Inge Witting, in der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des Sophie-Scholl-Gymnasiums.